Fake News – behindern Google & Co. die Nachrichtenneutralität?

Gastbeitrag von miki Vayloyan auf ADENION: Fake News - Behindern Google & Co. die Nachrichtenneutralitaet

Ein Gastbeitrag von Miki Vayloyan, Business Development Manager Media Intelligence bei LexisNexis

Ende Juni 2017 wurde bekannt, dass die Europäische Union Google mit einer Strafe in Höhe von 2,7 Mrd. US-Dollar aufgrund der Verletzung des Kartellrechts belegt hat. Die EU vertrat die Auffassung, dass Google „seine dominante Position durch systematische Begünstigung“ seiner eigenen Einkaufs-Vergleichsportale ausgenutzt hat, während die Listen der Konkurrenten zurückgesetzt wurden.

Das ist nicht ohne Ironie, denn in einem kürzlich eingereichten Gesuch der News Media Alliance (NMA), einer Koalition von mehr als 2.000 US-amerikanischen und kanadischen Zeitungen, hat diese vom Kongress eine eingeschränkte Befreiung vom Kartellrecht erbeten, wodurch es möglich wäre, dass Nachrichtenorganisationen mit Facebook und Google wie Gewerkschaften verhandeln könnten. Einige sind der Meinung, dass die Internetgiganten ihre Dominanz nur dadurch erlangt haben, dass sie kartellrechtliche Vorschriften verletzt haben.

Wird der US-Kongress diese kartellrechtliche Ausnahme gewähren und Nachrichten-Herausgebern erlauben, sich am Verhandlungstisch mit Google und Facebook zu treffen? Das ist noch nicht klar. Das Gesuch der Medien wird der von den Republikanern kontrollierte Kongress möglicherweise nicht so begeistert aufnehmen. Und wie sieht es mit anderen Regierungen auf der Welt aus? Sind sie erleichtert, dass sie Maßnahmen ergreifen können, da die EU-Gesetzgeber eine harte Haltung einnehmen?

Fake News als Topergebnisse der Suchmaschinen

Klar ist auf jeden Fall, dass Fake News weiterhin die News-Feeds von Facebook, die Topergebnisse der Suchmaschine von Google sowie WhatsApp und anderer Nachrichtendienste dominieren. Ob es nun an der Unfähigkeit von Facebook und Google liegt oder ob es Absicht ist, Facebook und Google haben noch keine erfolgreichen Maßnahmen ergriffen, um die Richtigkeit von Meldungen, die von anerkannten Nachrichtenvereinigungen unterstützt werden, zu garantieren. Immerhin wurde aber ein erster Versuch unternommen, das Problem in den Griff zu bekommen, indem die Unternehmen ihre Algorithmen angepasst haben.

1,2 Milliarden Nutzer weltweit nutzen den Instant-Messenger WhatsApp und tragen – bewusst oder unbewusst – zur Verbreitung von Fake News bei. Denn die Informationen verbreiten sich rasend schnell und ohne Kontrolle durch Mitglieder einer Social-Media-Gemeinde. Shammas Oliyath und Balkrishna Birla haben check4spam gegründet, um Fake News aufzudecken, die auf WhatsApp kursieren. Allerdings funktioniert das bisher nur mit großem manuellen Aufwand. Nutzer müssen Geschichten identifizieren, die sie mit Hilfe von check4spam prüfen lassen möchten. Obwohl es bereits seit einiger Zeit viele andere Seiten zur Überprüfung von Fakten gibt und immer neue hinzukommen, können diese Fact-Checking-Seiten nicht der riesigen Menge an Geschichten Herr werden, die täglich auftauchen.

Wie können wir die Fake News-Krise bewältigen?

Wessen Fehler ist dieser Anstieg an Fake News? Ist es die Schuld von Google, Facebook und WhatsApp? Liegt es an den staatlichen Vorschriften? Oder am Mangel staatlicher Vorschriften? Oder liegt es letztendlich an uns Verbrauchern, die es bevorzugen, unsere Nachrichten aus sozialen und kostenlosen Medien zu beziehen anstatt von angesehenen, kostenpflichtigen Nachrichtenquellen?

Vielleicht ist es auch egal. Tatsache ist, dass echte Nachrichten Geld kosten. Gute Nachrichten sind zeitraubend und teuer. Der NMA-Präsident und CEO David Chavern erklärt: „Facebook und Google beschäftigen keine Reporter. Sie wühlen sich nicht durch öffentliche Unterlagen, um Korruption aufzudecken, sie entsenden keine Korrespondenten in Kriegsgebiete und nehmen nicht an der Sportveranstaltung in der letzten Nacht teil, um die Höhepunkte mitzubekommen.”

In Situationen, in denen es wirklich wichtig ist, verifizierten, genau recherchierten Nachrichten zu vertrauen, ist es Fakt, dass wir wohl dafür bezahlen müssen.

Konsequenzen des blinden Vertrauens auf kostenfreie Nachrichten

Wenn wir weiterhin diese kostenlosen (oder sehr günstigen) Nachrichtenquellen in weniger kritischen Situationen nutzen, dann liegt es an uns, herauszufinden, ob diese wahr sind. Diese Tipps zum Aufstöbern von Fake News wurden bereits häufig genannt, aber hier sind noch einmal einige der wichtigsten:

  • Suchen Sie nach ungewöhnlichen URLs oder Seitennamen, einschließlich solchen, die mit „.co“ enden.
  • Suchen Sie nach Anzeichen für „Boulevard“- Qualität, wie zum Beispiel Wörtern in GROSSBUCHSTABEN, Überschriften mit auffälligen Grammatikfehlern oder kühnen Behauptungen ohne Quellenanagaben.
  • Prüfen Sie die Veröffentlichungsdaten. Alte Nachrichten, die als aktuell dargestellt werden, oder fehlende Datumsangaben sind insgesamt als verdächtig zu betrachten.
  • Prüfen Sie den Abschnitt „Über uns“ auf einer Seite. Wenn diese Informationen nicht vorhanden sind, fragen Sie sich warum.
  • Prüfen Sie, ob andere glaubwürdige Hauptnachrichtenquellen die gleichen Nachrichten melden.
  • Prüfen Sie mehrere Quellen, bevor Sie einer Nachricht vertrauen.

Wir sind Fake News nicht gnadenlos ausgesetzt. Es ist sicherlich lästig, diese zu überprüfen, zwei- und dreifach die Quellen und Grundlagen zu prüfen, indem wir auf mehrere Kanäle zugreifen, oder unseren Puls fühlen, um sicherzustellen, dass wir keinen Sensationsnachrichten aufsitzen.

Wenn Sie Ihre Nachrichten von Facebook oder anderen sozialen Medien, Google oder einer Vielzahl der anderen kostenlosen Webquellen ohne Verifizierung durch mehrere angesehene Nachrichtendienste erhalten haben, nun, dann haben Sie das bekommen, was Sie auch bezahlt haben.

Das können Sie jetzt tun:

Clevere Marketing- und PR-Ideen

Clevere Marketing- und PR-Ideen

Warum Erfolg keine Frage von Budget und Größe ist

Inhalt:
Mit den neuen Medien können Unternehmen schnell und einfach clevere Marketing- und PR-Aktionen starten, die nicht viel kosten. Erfahren Sie im Webinar wie Sie Ideen für Themen finden, die Ihre Kunden wirklich interessieren und wie Sie mit kostengünstigen Online-PR und Marketing-Instrumenten Ihre Inhalte in den neuen Medien platzieren. Profitieren Sie von mehr Sichtbarkeit Ihrer Produkte und Dienstleistungen im Internet, um mehr potenzielle Kunden zu erreichen und zu gewinnen.

Arbeitshilfen zum Webinar

Handout

Clevere Marketing- und PR-Ideen

Das Handout „Clevere Marketing- und PR-Ideen“ fasst noch einmal alle Informationen und Tipps aus dem Webinar zusammen. Sie erfahren unter anderem:

  • Wie Ihnen der Perspektivenwechsel gelingt.
  • Wie Sie zielgruppenrelevante Themen im Internet recherchieren.
  • Welche Medienformate Sie im Internet nutzen können.
  • Wie Sie aus einem Inhalt viele verschiedene Medien produzieren können.
  • Wie Ihnen eine weitreichende Verbreitung Ihrer PR-Botschaften gelingt.
  • Wie Sie wertvolle Touchpoints (Berührungspunkte) im Web generieren.

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Praxisleitfaden

Die 7 Regeln erfolgreicher PR mit Online-Pressemitteilungen

Der Praxisleitfaden „Die 7 Regeln erfolgreicher PR mit Online-Pressemitteilungen“ gibt Ihnen nützliche Tipps für den inhaltlichen und strukturellen Aufbau Ihrer digitalen PR-Botschaften, um mehr Reichweite und Auffindbarkeit im Internet zu erzielen. Sie erfahren:

  • Wie Sie Ihre Pressemitteilung zur Kundeninformation wandeln
  • Wie Sie mit einem klaren Aufbau Ihre Leser überzeugen
  • Wie Sie relevante Keywords (Schlüsselwörter) finden und einsetzen
  • Wie Sie Hyperlinks und Ankertexte optimal einbinden
  • Wie Bilder und Videos den größten Effekt erzielen
  • Wie wichtig eine regelmäßige Veröffentlichung ist

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Checkliste

So nutzen Sie erfolgreich die digitalen Kommunikations-Kanäle

Die Checkliste „So nutzen Sie erfolgreich die digitalen Kommunikations-Kanäle gibt Ihnen einen Überblick über die verfügbaren Portale, Websites und Netzwerke, die Ihnen für eine weitreichende Marketing- und PR-Strategie zur Verfügung stehen. Zusätzlichen erfahren Sie, welche Inhalte sich besonders gut für welchen Kanal eignen und wie Sie die jeweiligen Besonderheiten der Kanäle optimal einsetzen.

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Fragen und Antworten

Linkliste

„Clevere Marketing- und PR-Ideen für kleine und große Unternehmen“ on Bundlr

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Via:: Online-Seminare und Webinare

Was sind eigentlich Newsjacking und Agenda-Surfing?

Wie Sie aktuelle Ereignisse für sich nutzen können und was es dabei zu beachten gilt Immer wieder fallen in Fachartikeln zu PR und Content Marketing Begriffe wie Newsjacking und Agenda Surfing, aber nur selten wird erklärt, was die Begriffe wirklich…

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Via:: Trendthemen

Best of re:publica / #rpTEN

Die besten re:publica Vorträge zu PR- und Marketingthemen

re:publica TEN

©re:publica 2016

 

In der vergangenen Woche traf sich das Internet wieder einmal auf einer Konferenz, um seine Strukturen, Potentiale, Probleme und Trends zu besprechen. Auf der zehnten re:publica diskutierten Netzaktivisten, Medienmenschen, Blogger und andere digital Interessierte über das Internet von Morgen. Wie immer gab es dabei eine Vielzahl spannender und zum Teil kontrovers diskutierter Vorträge. Von Sascha Lobos traditioneller Beschimpfung der Netzgemeinde und des Status Quo über zahlreiche Sessions zu Überwachung bis zum Trendthema Snapchat wurden auf der re:publica und der Schwesterkonferenz media convention alle wichtigen Ecken des Digitalen ausgeleuchtet.

Für alle Daheimgebliebenen, die sich außer den üblichen Verdächtigen wie Lobo auch noch andere Beiträge nachträglich auf Youtube ansehen wollen, haben wir ein persönliches best of zu Trends und Diskussionen zusammengestellt, die für die Online-PR und Influencer- sowie Content Marketing relevant sind.

Das digitale Quartett ist inzwischen eine dauerhafte Einrichtung der re:publica: Jedes Jahr diskutieren unterschiedliche Gäste über vorher nicht festgelegte Themen und daraus entsteht nicht selten eine spannende Gesprächsrunde. Obwohl es für die Runde auch in diesem Jahr kein Dachthema gab, beschäftigen sich das digitale Quartett und seine Gäste schwerpunktmäßig mit den Chancen und Entwicklungen von Youtube, Twitter und Snapchat.

Auch ein aktuelles Thema ist das Potenzial von Virtual reality. Anna Rojahn beschäftigt sich in ihrem Vortrag mit einem noch wenig behandelten Aspekt dieser medialen Möglichkeit: Mit den Chancen, die virtual reality für branding und damit für das Marketing bietet.

Influencer Marketing über Product Placement in Webvideos ist ein Thema, über das die Meinungen auseinander gehen. Auf der einen Seite bieten sie eine effiziente Möglichkeit, eine junge Zielgruppe für ein Produkt zu begeistern, auf der anderen Seite werden immer häufiger strengere Regeln zur Kenntlichmachung solcher Product Placements gefordert. Auch auf der media convention war diese Form des Influencer Marketings deshalb ein Thema.

Welche Rolle spielt Authentizität für Social Media? Kann ein Inhalt, der von den Nutzern nicht als authentisch angesehen wird, auch erfolgreich sein? Und wie authentisch sind angeblich „echte“ und „persönliche“ Social Media Beiträge wirklich?
Mit Schein und Sein auf Snapchat, Instragram und Co. beschäftigt sich diese Gesprächsrunde moderiert von Cristoph Krachten.

Dass die Digitalisierung die Arbeitswelt nachhaltig verändern wird, steht fest. Wie ein Unternehmen aber erfolgreich digitalisiert werden kann, erklärt Ulrich Irnich in seinem Vortrag „Make it simple! – Strukturen schaffen für die Arbeit 4.0“

Snapchat war mit Sicherheit eines der größten Themen der diesjährigen re:publica und überhaupt scheint das ganze Netz sich zu fragen, wie man Snapchat erfolgreich auch im Marketing nutzbar machen kann? Noch ist Snapchat für die meisten aber ein Mysterium, also warum sich das – im Moment noch hauptsächlich von Jugendlichen genutzte – Medium nicht von einem Experten aus der Zielgruppe erklären lassen? Ein Teenager erklärt Snapchat, seine Funktionen und seinen Sinn.

Natürlich gab es auf #rpTEN und media convention noch eine Vielzahl weiterer interessanter Vorträge. Einige von ihnen sind auf dem offiziellen Youtube Channel der re:publica genauso abrufbar, wie Sessions aus den vorangegangenen Jahren.

Content Seeding – Wie gute Inhalte auch gelesen werden

Welche Wege des Content Seeding helfen, die Zielgruppen zu erreichen Relevante Inhalte sind die neue Währung im Social Web, denn nur nützliche, hilfreiche und unterhaltsame Inhalte werden gelesen, gelikt und geteilt. Das ist das Credo der Content Marketing Strategie. Doch…

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Via:: Trendthemen

Studie digitale Unternehmenskommunikation

Studie: 90% setzen auf Pressemitteilungen und Social Media

Neue Studie zur digitalen Unternehmenskommunikation 2015

Die wichtigste Erkenntnis vorweg:

91% der Agenturen und Unternehmen veröffentlichen regelmäßig oder gelegentlich Online-Pressemitteilungen. Nahezu genauso wichtig für die regelmäßige Kommunikation sind Social Media Posts. 87% der Kommunikationsarbeiter posten regelmäßig oder gelegentlich.

Themenfindung für Medien

Für welche Online-Medien Kommunikationsarbeiter regelmäßig oder gelegentlich Themen im Internet recherchieren. Quelle: Studie „Digitale Unternehmenskommunikation 2015“, ADENION GmbH

Das zeigt unsere neue Studie „Digitale Unternehmenskommunikation 2015“, für die wir rund 330 Kommunikationsprofis aus Agenturen und Unternehmen befragt haben.

Im Sommer 2012 befragten wir erstmals Kommunikationsprofis zum Stellenwert von Online-Medien für ihre Kommunikationsarbeit in der Studie „Zukunft der Unternehmenskommunikation“. Damals nutzten weniger als 50% die wichtigsten Online-Medien.

Heute ist selbst der Corporate Blog mit 63% im Portfolio der Mehrheit zu finden. 2012 waren Corporate Blogs mit knapp 20% noch ein Minderheiten-Phänomen.

Nutzung Online-Medien 2012

Nutzung von Online-Medien 2012. Quelle: Studie „Zukunft der Unternehmenskommunikation“, ADENION GmbH.

Während 2012 noch nur rund die Hälfte der Kommunikationsarbeiter Online-Medien nutzte, hat sich dieses Bild in der aktuellen Studie zur digitalen Unternehmenskommunikation 2015 vollständig gedreht. Online-Medien werden genutzt und Content für diese produziert.

Unternehmenskommunikation ist also wesentlich digitaler als noch vor 3 Jahren. Eine rasante Entwicklung. Es bleibt aber immer noch viel Luft nach oben.

Immer noch spielen die klassischen Ansätze der PR eine wichtige Rolle. Rund 74% der Kom-munikationsarbeiter verschicken ihre Pressemitteilungen weiterhin an Journalistenverteiler, aller.

Nutzung Journalistenverteiler für Pressemitteilungen

Nutzung von Journalistenverteilern: Wie viele Teilnehmer geben an, regelmäßig oder gelegentlich selbst bzw. fremd generierte Verteiler zu nutzen

Also alles gut?

Es bleiben dennoch noch viele Handlungsfelder. Social Media Tools für Content Curation, Distribution und Marketing, über die man bequem nachvollziehen kann, was Trends setzende und meinungsstarke Influencer favorisieren, werden immer noch nur von wenigen genutzt (ca. 25%).

Studie digitale unternehmenskommunikation

Die gesamte Studie zur digitalen Unternehmenskommunikation 2015 steht jetzt kostenlos zum Download bereit. Lesen Sie, wie über 330 Kommunikationsprofis zentrale Fragen zu Themenfindung, Mediengenerierung und Distribution einschätzen.

» Zum Download der Studie „Digitale Unternehmenskommunikation 2015“

Die „Studie Zukunft der Unternehmenskommunikation“ von 2012 steht ebenfalls zum kosten-losen Download zur Verfügung.

» Zum Download der Studie „Zukunft der Unternehmenskommunikation“

Zukunft der PR: Digitalisierung bestimmt den Wandel der Unternehmenskommunikation

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Die PR-Arbeit ist im Wandel. Der Megatrend Digitalisierung hat die Unternehmenskommunikation erfasst und führt zu einer Veränderung, wie es sie bisher kaum gegeben hat. Wie sieht die PR von Morgen aus? Diese Frage stellt der Mediendienstleister Adenion in seiner Blogparade Zukunft der PR, in deren Rahmen dieser Beitrag erschienen ist.

Nahezu sämtliche Unternehmensbereiche sind von der Digitalisierung der Wirtschaft betroffen: Marketing, Vertrieb, Produktmanagement, Kundenservice, Qualitätsmanagement etc. Auch die PR verändert sich durch die Digitalisierung – auf eine ganz spezielle Art und Weise. Mit ihr dreht sich das Verhältnis von Sender (Unternehmen) und Empfänger (Stakeholder wie Kunde, Vertrieb, Dienstleister etc.) um. Stakeholder haben nun selber die Möglichkeit der Kommunikation, z.B. in Foren, Vergleichsportalen oder auf Social Media. Gleichzeitig können sie sich unkompliziert und schnell im Internet über Unternehmen, deren Produkte bzw. Service informieren. Im Social Web haben sie zudem die Chance, sich dazu direkt austauschen. Damit steigen die Anforderungen an die Qualität der Kommunikation. Unternehmen sind gefordert, Content zu produzieren, der Zielgruppen überzeugt, ihnen einen Nutzen bietet und so an das Unternehmen bindet. Entscheidend dabei: Der Content muss hochwertig sein. Die Zeiten werblicher Kommunikation sind vorbei. Bei Unternehmen, die ausschließlich marketinglastig agieren, besteht das Risiko, dass sie nicht mehr erst genommen und völlig aus dem Blickfeld ihrer Stakeholder geraten. Content Marketing rückt damit in den Mittelpunkt der Unternehmenskommunikation. Das bestätigen auch die Ergebnisse des aktuellen DPRG-Trendmonitors: 71 Prozent der Unternehmen sehen in Content Marketing und Storytelling den großen Trend in der PR. Bei Agenturen sind es sogar 82 Prozent.

Mit reinem Trendsetting in Form von Content Marketing ist es aber nicht getan. Oftmals scheitert eine erfolgreiche Umsetzung an internen Strukturen und Hindernissen. Abteilungen wie Presse/Unternehmenskommunikation und Marketing stehen oft konträr zueinander und behindern sich gegenseitig. Für erfolgreiches Content Marketing müssen Unternehmen die Grenzen zwischen diesen beiden Disziplinen zugunsten eines integrierten Ansatzes auflösen. Dieser muss mit hochwertigem, informierenden oder beratenden Inhalten den Zielgruppen einen echten Nutzen bringen (PR), um damit Kunden an das Unternehmen zu binden bzw. neue Kunden zu gewinnen (Marketing).

Neue Formen der Pressearbeit
In der Diskussion um die Zukunft der PR fällt immer wieder die Aussage, dass die Digitalisierung das Ende der Pressearbeit bedeutet. Klassische Medien, insbesondere Printmedien, haben die Folgen der Digitalisierung massiv zu spüren bekommen. Zahlreiche Verlage stecken im Existenzkampf, Redaktionen werden ausgedünnt, Mitarbeiter entlassen. Allerdings zeigt sich, dass sich Verlage vermehrt dem Thema Kommunikation im Web nähern. Sie etablieren Online-Angebote oder gehen Kooperationen mit Fernseh- und Videoproduktionsgesellschaften ein, die wiederum eigene Social Media Kanäle betreiben. Gleichzeitig nutzen immer mehr Journalisten die Möglichkeiten des Social Web. So ergab eine Studie des Mediendienstleisters Cision, dass mittlerweile 3/4 der deutschen Journalisten Social Media zur Recherche nutzen. Das zeigt: Pressearbeit wird sich verändern, bleibt aber wichtig. Aufbau und Pflege von Journalistenkontakten werden auch weiterhin eine wichtige Rolle in der täglichen PR-Arbeit spielen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Kontakt zu dieser wichtigen Zielgruppe abreißt.

Digitalisierung stellt Reputationsmanagement vor neue Aufgaben
Gleichzeitig bringt die Digitalisierung auch Risiken mit sich. Unternehmen müssen mit negativen Kommentaren zu Produkten, Mitarbeitern oder dem Kundenservice auf Social Media oder mit schlechten Ergebnisse in Vergleichsportalen rechnen. Die Flanke für einen Angriff auf die Unternehmensreputation hat sich damit geöffnet! Zur Pflege der Reputation sollten Unternehmen folgende drei Punkte beachten:

  1. Intensivierung des Monitorings
    Die laufende Analyse von Onlinemedien und Social Media Kanälen stellt eine zentrale Aufgabe für das Reputationsmanagement in Zeiten der Digitalisierung dar. Dabei geht es darum, negative Kommentare zeitnah zu erfassen und deren Konfliktpotenzial einzuschätzen. Nicht selten geraten Unternehmen aufgrund einer einzelnen Bewertung in eine kommunikative Schieflage, in dem Journalisten den Kommentar aufgreifen. Auch andere Konsumenten oder NGOs wie Verbraucherschutzzentralen können schlechte Bewertungen verbreiten, manche NGOs haben sich darauf spezialisiert, Unternehmen im Social Web gezielt zu attackieren. Ein umfassendes Monitoring ist daher von Nöten, um Krisen frühzeitig zu erkennen.
  2. Ausbau der Krisenkommunikation
    Stellte die Krisenkommunikation schon vor der Digitalisierung eine zentrale PR-Disziplin dar, gewinnt sie jetzt noch mehr an Stellenwert. Um den Prozess einer schnellen und gelungenen Krisenkommunikation sicherzustellen, sollten Unternehmen als Präventivmaßnahmen ein Krisenhandbuch erarbeiten und Kontakt zu potenziellen Unterstützern im Krisenfall, etwa ausgewählten Journalisten, herstellen. Auch Krisenübungen, also die Simulation von bedrohlichen Situationen, sind sinnvoll. Für die Bewältigung ist ein Krisenstab von Nöten, in dem neben Vertretern aus Unternehmenskommunikation auch Spezialisten aus Recht und der zuständigen Fachabteilung sitzen sollten. Sie müssen gemeinsam die Antwortstrategie erarbeiten und die Umsetzung der Maßnahmen einleiten.
  3. Aktives Reputationsmanagement:
    Reaktives Verhalten ist nur ein Teil des digitalen Reputationsmanagements – aktiver Reputationsaufbau ist der andere. Mit Issue Management können Unternehmen für sie relevante Themen frühzeitig erkennen und in der Öffentlichkeit besetzen. Hierbei spielt in Zeiten der Digitalisierung Influencer Marketing eine wichtige Rolle. Impression Management, getragen von zielgruppen-orientierten Leuchtturmprojekten, sollten Unternehmen ebenso forcieren. Um den Prozess des aktiven Reputationsmanagements in Gang zu setzen, genügt es nicht, wenn Unternehmen einzelne Felder besetzen. Wichtig ist vielmehr die sinnvolle Verknüpfung und die Ausrichtung aller Kommunikationsaktivitäten entlang einer definierten Strategie, die alle Themen bündelt. Auf die Strategie sollten auch CSR-Kampagnen einzahlen, die in Verbindung zum Geschäftsmodell stehen und gleichzeitig zur Erhöhung der Sympathie beitragen. So schließt sich hier der Kreis, können doch Content Marketing und Pressearbeit auch auf die Reputation einzahlen.

Kommunikationscontrolling zur Steuerung der PR-Arbeit
Content Marketing, digitale Pressearbeit, Reputationsmanagement: Auf die PR warten neue, herausfordernde Aufgaben. Umso wichtiger ist ein qualitativ-hochwertiges Kommunikationscontrolling zur Erfolgskontrolle und Steuerung der PR-Arbeit. Dafür sprechen auch die Ergebnisse der Umfrage “Controlling in der Kommunikation” der K-Strategie. Die Umfrage ergab, dass rund die Hälfte (48,3 %) der befragten Pressesprecher, PR-Berater und Marketing-Verantwortlichen Kommunikationscontrolling als mittelwichtig erachten. Nahezu jeder vierte Befragte (23 %) beurteilte es sogar als unwichtig/sehr unwichtig. Etwa jeder Fünfte (21,8 %) ordnete Kommunikationscontrolling als sehr wichtig/wichtig ein. Allerdings geht die Mehrheit von einer wachsenden Bedeutung aus: Fast drei Viertel der Befragten (73,6 %) sind der Ansicht, dass der Stellenwert stark zunehmen bzw. zunehmen wird. 16,1 Prozent rechnen mit einer gleich bleibenden Bedeutung. Lediglich 3,5 Prozent gehen von einem abnehmenden bzw. stark abnehmenden Stellenwert aus.

Allzu oft stellt Kommunikationscontrolling allerdings noch ein reines Messen von Ergebnissen da. Auch dies bestätigt die Umfrage “Controlling in der Kommunikation” der K-Strategie. Nur rund ein Drittel (37,9 %) der befragten Pressesprecher, PR-Berater und Marketing-Verantwortlichen betreibt Kommunikationscontrolling, um PR gezielt zu steuern. Das allerdings ist problematisch, ist doch die Reputation eines Unternehmens in Zeiten der Digitalisierung angreifbarer geworden. Entsprechend gilt: Kommunikationscontrolling muss in Unternehmen stärker verankert werden. PR-Abteilungen müssen auf Augenhöhe mit Controlling und Vorstand/Geschäftsführung agieren, um Erkenntnisse aus dem Kommunikationscontrolling in die Unternehmensstrategie und Geschäftsgebahren einzubinden und mit Kommunikation den guten Ruf eines Unternehmens zu schützen.

Integrierte, digitale Kommunikation
Die Erläuterungen zeigen: Die Digitalisierung stellt die PR vor neue Herausforderungen. In diesem Zusammenhang muss die Kommunikation stärker im Unternehmen verankert werden. Grenzen zwischen Marketing und PR müssen abgebaut, Brücken zu Recht und Fachabteilungen geschlagen werden. PR muss eine steuernde Rolle übernehmen, in engem Austausch zu Controlling und Vorstand/Geschäftsführung stehen und die Geschicke von Unternehmen stärker beeinflussen.

Via:: K-Strategie Christian Krause

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Content is King! Das gilt nach wie vor. Ob Pressemitteilungen, Blogbeiträge, Social Media oder redaktionelle Beiträge, nur mit nützlichen Inhalten lassen sich Leser locken. Aber wie generieren Sie Ihre Themen? Welche Methoden, Tricks und Tools helfen Ihnen bei der Ideenfindung und Themenrecherche in der Online-PR? Nehmen Sie an unserer Umfrage zur Themenfindung teil und lernen Sie mit und von anderen PR-Profis.

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Digitale Direkt-PR und klassische PR: Was ist wichtiger?

Immer, wenn sich ein Kunde entscheidet, keine Online-Pressemitteilungen mehr zu versenden oder sagt, Online-PR gar nicht erst in seinen PR-Instrumentenkoffer packen zu wollen, fragen wir natürlich: Was ist der Grund bzw. was machen Sie stattdessen? Und eine der häufigsten Antworten lautet: Wir versenden unsere Pressemitteilungen an einen Journalistenverteiler, unser Ziel sind die Medien. Was dagegen […]

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Via:: Trendthemen